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Kuhabenteuer

Meine Tochter und ich gingen gestern auf dem Leinpfad an der Ruhr spazieren.

Der Leinpfad führt über eine Kuhweide. Fahrradfahrer und Fußgängerinnen müssen durch eine Schranke hindurchgehen, um den Leinpfad an dieser Stelle passieren zu können.

Die Kühe befanden sich in der Nähe des Stacheldrahtzaunes. Einige Kühe muhten.

Eine schwarz-weiße Kuh befand sich – ebenfalls muhend, fast schon klagend – auf der anderen Seite des Zauns. Sie musste über die geöffnete Schranke dorthin gelangt sein.

Es kommt vor, dass die Kühe nahe der Schranke stehen und manche Menschen sie dann von der Weide lassen.

Die einzelne, muhende Kuh weckte unser Mitgefühl.

Wir fragten uns, wie wir ihr helfen könnten. Die einzige Möglichkeit zur Herde zurück zu gelangen, war über die geöffnete Schranke. Die Kuh stand ungefähr 20 Meter von der Schranke entfernt.

Plötzlich setzte sie sich in Bewegung  in Richtung Schranke und ich mich daraufhin auch. Das geschah intuitiv. Als hätte die Kuh sich erschrocken, fing sie an zu rennen und ich auch. Die Kuh direkt hinter mir. Im Rennen öffnete ich die Schranke. Ich lief hindurch. Die Kuh ebenso. Während ich mich schnell hinter die Schranke stellte, bog die Kuh sofort nach rechts zu den anderen Kühen ab.

Erst später machte ich das Foto und ich wusste, warum sie es so eilig hatte.

Eine Mutterkuh, die zu ihren Kälbchen wollte.

Eine Kuh, die sich um ihre Kälbchen sorgte.

Ich, die sich um die Kuh sorgte.

Meine Tochter, die sich um mich sorgte.

 

Bei diesem friedlichen Anblick haben wir uns richtig für die Kuh und ihre Kälbchen gefreut.

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