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SeelenFarbenFetzen XX - Depressive Episode

DEPRESSIVE EPISODE - sie ist wieder da - hat mich ereilt - einfach so - hoffte, nicht mehr an diesen Tiefpunkt zu kommen - möchte sie am liebsten vertuschen - keiner soll sie merken - okay, sie ist da - laut Definition wird von depressiver Verstimmung gesprochen, wenn das negative Gefühl der Verstimmung mehr als 2 Wochen anhält, fast jeden Tag da ist - okay, schon länger - ich bin die Meisterin im Vertuschen - so gut funktioniere ich - schaffe es, mich zusammenzureißen - schaffe es, für kurze und längere Momente fröhlich zu sein - lächle - mal unehrlich, mal ehrlich - kämpfe gegen mich an - verletze mich damit selbst - schäme mich immer noch - "sei nicht traurig", tönt es in meinen Ohren - doch, ich bin zutiefst traurig und es ist einfach so - wie äußert sich das depressive Gefühl bei mir - können Depressionen doch unterschiedlich sein wie Tag und Nacht - leicht, mittel, schwer - ich bin nicht die, die sich ins Bett zurückzieht - aber verstecken möchte ich mich - am liebsten keinen sehen - am liebsten auf dem Land leben, abgeschieden von allen - bin unruhig - so schlafe ich auch oder kaum - ein brodelndes Feuer in mir, das mich nicht zur Ruhe kommen lässt - alles nervt - ich bin gereizt - Wut, die in mir, in meinem Körper gespeichert ist - bin ratlos, was mich betrifft - weine immer wieder - Selbstvorwürfe - Selbstzweifel - Freudeverlust an Aktivitäten, die ich sonst gerne mag - Schuld- und Schamgefühle - kann mir selbst nicht helfen, obwohl ich anderen helfen möchte - fühle mich wie eine Hülle ohne Leben - fühle mich wie auf der Flucht vor mir selbst - was brauche ich? - keine Ahnung - dann bin ich am tiefsten Punkt - was ich weiß, es gibt nur den Weg durch die schwarze Senke - was für mich bleibt ist, dass sie sein darf und wieder vorüber gehen wird - die DEPRESSIVE EPISODE

 

Und ja, ich habe meinen Notfallkoffer. Alleine das Schreiben, schon vorgestern, brachte mir Erleichterung. Das Bekenntnis, so sein zu dürfen, mir Zeit für mich zu nehmen, nicht drüber hinwegzugehen, Unterstützung in meinem Umfeld zu haben - das alles hilft.

Und langsam geht es wieder aufwärts.

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