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Meine Rauhnächte 2020/2021

In diesem Artikel möchte ich euch von meiner diesjährigen Erfahrung der Rauhnächte erzählen und auch ein wenig mitnehmen, falls dieses Thema neu für euch ist. Ich durchlief diesen Rauhnachts-Prozess nun schon zum vierten oder fünften Mal, und was soll ich sagen, die Erfahrungen werden von Jahr zu Jahr intensiver.

 

Ich führe die Rituale der Rauhnächte an sich alleine durch, lasse mich aber begleiten. In diesem Jahr habe ich mir zwei tolle impulsgebende Frauen für mein Rauhnachtsritual ausgesucht, was keine Werbung ist, sondern meine persönliche unbezahlte Meinung;-).

Zum einen ließ ich mich von Bianca Selina Ritter in der Facebook-Gruppe "Wünscheritual in den Rauhnächten 2020/2021" begleiten. Die Teilnahme an dieser Gruppe hat sich im Laufe der Jahre absolut bewährt. Bianca Selina Ritter ist Autorin, Bloggerin und digitale Nomadin. In meiner Rubrik "Herzensbücher" (Idee 4) habe ich übrigens ihr "Buch der Krafttiere" rezensiert. Zum anderen nahm ich zum 1. Mal am 12-tägigen Transformationsprozess von Verena König teil. Verena König ist (Trauma)-Therapeutin, Coach, Seminarleiterin, kurz: Expertin für kreative Transformation. Dieser Transformationsprozess ist auch unabhängig von den Rauhnächten durchführbar.

 

Doch zuerst: Was sind denn eigentlich Rauhnächte? Damit sind meistens die 12 Nächte (24.12. - 06.01.) zwischen den Jahren gemeint, einer Art Übergangszeit. Das kann je nach Brauch und Region variieren. Sehr schön wird die Stimmung dieser alten, mystischen, durchlässigen und an keine Religion gebundenen Zeit in den folgenden Zeilen beschrieben:

 

"Hörst du das Raunen in der Nacht,

raue Tage sind entfacht.

Der Tag ist kurz, die Nacht ist lang,

kalt, hart, still liegt alles da.

Werde des Unsichtbaren gewahr.

Frösteln, schauern,

sich still zusammenkauern,

in der Stille offenbart sich leise

der Samen für die Weiterreise.

Mond und Sternenlicht dich führen,

öffnen dir verborgne Türen."     

 

Jeanne Ruland

 

Die Magie dieser Nächte wird in diesen Zeilen deutlich, als Vorbereitung all dessen, was uns im neuen Jahr erwartet, bzw. wir uns wünschen. Letztlich beschäftige ich mich in den Rauhnächten intensiv mit mir selbst, schaue rückblickend auf das alte Jahr und schaue nach vorne, was mir für das neue Jahr am Herzen liegt.

 

In der "Wünscheritual-Facebookgruppe" bekam ich alle Anregungen und Anleitungen, die ich brauchte.

Auch für Anfänger ist diese Gruppe übrigens zu empfehlen. Die Rauhnächte werden gut erklärt sowie die dazugehörigen Rituale. Fragen, Gedanken und Austausch gehören dazu.

Wir bereiteten uns gemeinsam auf das Wünscheritual vor. Dieses Jahr machte mein Mann zum 1. Mal mit. Jede Teilnehmerin nahm sich viel Zeit für sich und formulierte 13 Herzenswünsche. Ich liebe diese Ausrichtung auf das neue Jahr und das Sich-Bewusstwerden meiner Herzenswünsche. Jeder einzelne Wunsch wird auf einen kleinen Zettel geschrieben und in einem Behälter aufbewahrt. Zu jeder Rauhnacht erhielten wir einen Tagesimpuls und eine Krafttierbotschaft. In den ersten 6 Rauhnächten schauten wir uns das vergangene Jahr an, in den folgenden setzten wir Impulse für das neue Jahr. Gleichzeitig steht jede Rauhnacht für einen Monat des kommenden Jahres. Sowohl die Impulse als auch die Krafttierbotschaften sind echte Herzensbotschaften, auf eine berührende und stimmungsvolle Weise von Bianca Selina geschrieben. Ich mag diese Texte sehr. In jeder dieser Krafttierbotschaften stecken Sätze, die etwas in meinem Inneren  berühren, d.h. tief gehen. Die Impulse stellen eine Anregung zur eigenen Reflexion dar. Damit meine Gedanken zu mir nicht verloren gingen, führte ich ein Rauhnachtstagebuch - dazu später mehr.

Jeden Abend in der Dunkelheit, meist gegen 22 Uhr, verbrannten wir einen unserer Wünsche und übergaben ihn ans Universum. Nach 12 Nächten blieb ein Wunsch übrig, für dessen Umsetzung wir in diesem Jahr selbst zuständig sind.

 

Auch im 12-tägigen Transformationsprozess von Verena König ging es um die Ausrichtung auf das kommende Jahr. Jeden Tag gab es einen Audio-Impuls mit Aufgaben, Meditationen oder einer Einladung zur Reflexion. Ich betrachtete den Audio-Impuls wie eine Meditation und notierte meine Erkenntnisse in meinem Rauhnachts-Tagebuch. Verena König wählt ihre Worte unglaublich einfühlsam und weise.

Für mich war die Kombination beider Autorinnen sehr inspirierend.

 

Zu meinem Rauhnachts-Tagebuch:

Ich begann mein Tagebuch mit den 13 Wünschen. Diese werden in der Gegenwart geschrieben, so als wären sie schon in Erfüllung gegangen. Die Beschäftigung damit empfand ich schon als sehr wohltuend.

In das Tagebuch notierte ich außerdem all meine Empfindungen zur jeweiligen Rauhnacht und Gedanken und Reflexionen, die mir zu den einzelnen Impulsen - auch des Transformationsprozesses - kamen. Falls ich mich an meine Träume erinnerte, fanden auch diese den Weg ins Tagebuch.

So kann ich mir im Laufe des Jahres die Notizen für den passenden Monat als liebevolle Erinnerung durchlesen.

Während der Rauhnachtszeit hatten wir eine besondere Wintersonnenwende und einen energiegeladenen Vollmond. Auch solche Dinge flossen in mein Tagebuch ein. Da ich in diesem Jahr zum 1. Mal geräuchert hatte, fehlte auch diese Erfahrung nicht. Ich kaufte mir Räucherstäbchen (weißer Salbei), die eine reinigende Wirkung haben, und lief damit von unten nach oben, jede Ecke unseres Hauses ausräuchernd. Anschließend lüftete ich das komplette Haus. Das war ein Räucheranfang. An echtes Rauchwerk traute ich mich noch nicht, wohl auch wegen unserer Rauchmelder ;-).

Hier ein Ausschnitt der Themen, die zur Beschäftigung mit sich selbst in den Rauhnächten beitrugen:

  • Womit in meinem Leben bin ich noch in Unfrieden?
  • Mein positiver Rückblick auf das Jahr 2020
  • Wo fühle ich mich noch abgeschnitten von meiner Unversehrtheit, jenem Anteil in mir, der heil und kraftvoll ist? (Den Begriff der Unversehrtheit mag ich total. Ich habe ihn zum ersten Mal bei Verena König gehört:-))
  • Was möchte ich noch loslassen, um mich für Neues öffnen zu können?
  • Was würde ich tun, wenn ich in meiner Kraft und Größe wäre?
  • Wofür bin ich dankbar?
  • Selbstachtung

Ihr seht schon an den Themen, dass diese Zeit sehr intensiv sein kann, je nachdem wie intensiv ich die Themen bearbeite.

Für mich galt, dass viel Altes hochkam, gesehen und gefühlt werden wollte.

Die Weihnachtszeit fällt ja komplett in die Rauhnachtszeit. Da bin ich definitiv durchlässiger und empfindsamer als sonst. Nicht jeden Tag hatte ich die Kraft und Muße, viel Zeit für die Tagesthemen zu investieren. Auch das ist okay. Jeder führt die Rauhnächte so durch wie es eben passend ist. In der Rückbesinnung waren bei mir einige Tage sehr berührend, auch intensiv, und einige nicht. Ungewohnt war für mich, meine Wünsche zusammen mit meinem Mann zu verbrennen, obwohl ich mich auch darüber gefreut hatte. Ich spürte, wie leicht ich mich doch ablenken ließ. In der letzten Rauhnacht - der Nacht der Wunder - fand ich in meinem Arbeitszimmer einen Marienkäfer als Boten des Glücks. Das war ein Moment, der mich glücklich machte. Ich liebe diese Zeichen.

 

Mein Rauhnachtsfazit für 2021 hielt ich mit diesen Sätzen fest:

 

"Mit liebevoller Ehrlichkeit, Mut und Stärke gehe ich meinen Weg, entdecke das Unversehrte in mir wieder und gebe ihm Raum. Ich bleibe mir selbst treu, in Liebe zu mir und meinen Mitmenschen."

 

Ich finde, damit kann ich gut leben;-) Ich bin gespannt, welche Wünsche sich in diesem Jahr erfüllen werden, welche möglicherweise noch mehr Zeit benötigen. Insgesamt fühle ich mich zuversichtlicher als in den Jahren zuvor. Dafür bin ich dankbar.

Ein spannendes Jahr liegt vor uns.

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Kommentare: 4
  • #1

    Frank (Mittwoch, 20 Januar 2021 15:38)

    Inspirierend war für mich die Beschäftigung damit, welches die 13 mir persönlich wichtigsten Wünsche für das neue Jahr sind. Ein Moment der Selbstreflexion und Überprüfung des eigenen Wertesystems, der auch die Dankbarkeit für all das, was ist, befördert.
    Ich wünsche dir für das neue Jahr die Inspiration der Erfüllung deiner Wünsche, die achtsame Wahrnehmung der Veränderung!

  • #2

    Cathrin (Mittwoch, 20 Januar 2021 15:43)

    Danke, du Lieber!
    Da stimme ich dir komplett zu.

  • #3

    Philipp (Mittwoch, 20 Januar 2021 23:15)

    Hach, da ist der Frank ja noch - ich dachte, Du habest ihn mit Deinen Wünschen verbrannt... Ich danke Dir sehr für den Gedanken der Unversehrtheit - eine neue Umschreibung für meine Seele?
    Dir wünsche ich alles Glück bei der Erfüllung Deiner zwölf Wünsche durch den Himmel und viel Erfolg mit Deinem 13ten.
    Ich werde mich dieser Zeremonie am Ende diesen Jahres wohl auch mal widmen müssen - mit der Übung für uns alle zu wünschen. Für alle, die die Unversehrtheit doch verletzt fühlen, und für das Vertrauen, dass uns eigentlich gar nichts widerfahren kann, wenn wir nur diese eine Überzeugung lebten, die Unversehrtheit zu besitzen, ja, sie zu sein (das zerreißt dann wohl den Schleier der Maya).
    Danke, dass Du mich an Deiner und Eurer Reise hast teilnehmen lassen. Einmal mehr ein ein kostbares Kleinod, ein Juwel aus dem Ruhrtal...

  • #4

    Cathrin (Donnerstag, 21 Januar 2021 09:24)

    Danke für deine wertschätzenden Worte, lieber Phil! Ja, der Frank hat Glück gehabt� Lediglich seine Finger wurden mal heiß� Und ja, wir sind diese Unversehrtheit, tief in uns❤