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Das Gefängnis, in dem ich lebe - und wie die "schreibende Weisheit" helfen kann

 

"Das größte Gefängnis, in dem viele Menschen leben, ist sicherlich die Angst davor, was andere denken."

(frei nach einem Zitat aus dem Buch "Alchimist" von Paulo Coelho)

 

Das trifft ohne Frage auf mich zu, allerdings sind da noch einige weitere Ängste, die mein Gefängnis ausmachen. Mein Gefängnis, das mich unruhig sein lässt, mich in meinem Tun lähmt und mich in Gänze immer wieder einschränkt, das unglaublich viel Druck erzeugt  - Gitterstäbe aus Eisen, dick wie Baumstämme, aus Glaubenssätzen geformt -

 

Ich möchte eine kleine aktuelle Begebenheit aus meinem "Gefängnisalltag" im Dezember erzählen, als ich schreibend Hilfe von meiner "Weisheit des Lichts" bekam (s. Artikel "Wie ich in mein Tagebuch schreibe").

 

Da sagte mir mein Achtsamkeitsadventskalender:

"Finde ein Zitat, das deine Seele stärkt und hänge es dir an einen Ort, an dem du es täglich siehst. Erfreue dich daran, lasse es auf dich wirken und kräftige dich dadurch."  Schöne Idee!

Ich fange also an zu suchen. Schließlich habe ich ja etliche wervolle Sprüche in meinem Handy abgespeichert. Bei jedem Spruch überlege ich, wäge ich ab, versuche ihn auf mich wirken zu lassen. Ist das jetzt der Richtige, der Perfekte? Nee, das passt nicht richtig. Ich kann mich nicht entscheiden. Welcher trifft gerade alles in mir?........ Und zack: Ich spüre wie der Druck zuschlägt (trotz der ärztlich verordneten Ruhe gerade) und sich mein Herz zusammenschnürt. Dabei sollte mich doch schon die Auswahl erfreuen.

Von wegen!

 

An dieser Stelle wurde mir mein inneres Gefängnis richtig bewusst, das, in dem ich feststecke und mich selbst gefangen halte, das, welches schon bei einer solch schönen Kleinigkeit greifen kann. In so einem Moment schaffe ich es nicht die Gefängnisstäbe leicht nach außen zu biegen, geschweige denn die Stäbe zu sprengen oder meinetwegen auch nur leise den Schlüssel für das Schloss zu finden.

 

Also nahm ich mein Tagebuch und fing an zu schreiben... Nein, stimmt so gar nicht. Das gelang mir erst später. Erst habe ich mich ehrllicherweise meinem Mann mit meinem ganzen Druck offenbart. Das war eine Riesenhilfe. Ich fing wieder an zu atmen.

Erst danach schrieb ich, und meine "Weisheit des Lichts" antwortete.

 

Stopp!! Lausche in dich hinein. Es ist doch alles da. Sage ja zu dir! Ja, so bist du gerade! Hör auf dein Herz.!

Die Dämonen dürfen rufen. Es sind doch gar nicht deine! Lass sie einfach links liegen. Das Göttliche, deine Weisheit ist doch in dir.

In Wirklichkeit haben deine Dämonen da nichts zu stinken.

Sei erst mal! Später kannst du deine Wahrnehmung verändern. Die Dämonen holen sich ja schließlich ein Recht, was ihnen nicht zusteht.

 

Okay, ja, ich weiß gerade nicht wirklich weiter. Ja, so bin ich gerade. Ja, das hat so seine Berechtigung und ja, ich schaue mir meine Dämonen im Januar und Februar (während eines stationären Klinikaufenthalts) noch einmal genau an, und dann werde ich alles versuchen, um euch das Recht auf Leben in mir zu entziehen. Ha!!!

Das Göttliche in mir darf sich ausbreiten. Alle kleinen Puzzleteile in mir dürfen sich zu einem großen friedvollen Ganzen formen - eingebettet in unser Universum.

Ja, und dann kann mein Licht zu strahlen beginnen - erst in mir und dann für euch :-) Achtung Überforderung? ;-)

 

So ist zumindest mein Traum vom nächsten Jahr 2019! Und ja, ich werde mit kleinen Schritten anfangen.

 

Es ist schon interessant, dass solche und ähnliche Worte ab und an beim handschriftlichen Tagebuchschreiben aus mir herausfließen, meine "innere Weisheit" mir helfen möchte, mir Hoffnung gibt und mir letztendlich - so glaube ich - auch zeigen möchte, was alles in mir steckt und werden kann.

 

Das Zitat, das ich schließlich doch (noch innerlich kämpfend) fand, lautet:

 

"Sei bereit " - deine Seele

 

Ich weiß nicht, von wem es stammt. Das Zitat berührt mich, weil es so offen ist für alles, was da kommen mag.

So ist es auch ein Trost.

 

An dieser Stelle werde ich mich bis zum nächsten Jahr verabschieden. Ich wünsche mir sehr, dass ich nach meinem Klinikaufenthalt hier weiterschreibe. Vermutlich wird das im März sein.

Und dann würde ich mich natürlich riesig freuen, wenn ihr hier noch weiter mitlest.

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