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Valentinstag - eine Nachbetrachtung

Valentinstag - ist doch schon längst vorbei. Ja klar!

 

Trotzdem möchte ich nachträglich davon erzählen. So ein Tag macht, bzw. machte was mit mir.

Ein Tag der Erwartungen, egal wie ich fühle, mich fühle...

Nein, den Erwartungen hatte ich eigentlich vorgebeugt.

"Wir schenken uns nichts!" (Hört sich schon hart an, wenn ich das so lese, schenken kann schließlich jede/jeder wie sie/er gern möchte!)

 

Valentinstag - dieser Tag (abgesehen von allen kommerziellen Betrachtungen) kann ja ruhig ein Tag der Liebesbekundungen, des Füreinanderdaseins sein. Das ist total in Ordnung. Jede kann ihn feiern oder eben auch nicht.

 

Okay, ich hatte also tatsächlich keine Erwartungen an meinen Mann, und er - so denke ich - auch nicht an mich.

Allerdings hatte ich mir eine andere Verpflichtung freiwillig auferlegt.

Wir hatten unsere Freunde abends zum Essen eingeladen. Ich wollte ein wunderschönes Valentinsmenü zaubern, ein Vier-Gänge-Menü mit der dominanten Farbe rot und einer ansprechenden Tischdeko (Beim Lesen spüre ich tatasächlich selbst meinen hohen Anspruch!).

 

Schon am Morgen bemerkte ich, dass ich meiner Gefühle unsicher wurde. Funktioniere ich nur oder will ich dieses Essen kochen?

Für mich schwer auseinanderzuhalten.

Einerseits spürte ich Vorfreude auf den Abend und auch auf die Vorbereitungen, andererseits kamen Gedanken hoch wie

Mache ich das jetzt, weil ich Anerkennung möchte/brauche?

Will ich das überhaupt, gerade heute kochen?

Überfordere ich mich jetzt?

Nutze ich die Funktion des Valentinstags aus, um Romantik vorzutäuschen? (Oh je, ich bemerke, dass ich mich so selbst runterziehe!)

Ich, die sich häufiger nicht spürt, und auch häufiger nicht weiß, ob sie in der Lage ist zu lieben...

Was ist hier real?

 

Ich tappte ziemlich im Dunkeln und wusste gar nicht mehr, was ich wollte.

Ein Gefühl, das ich am Valentinsmorgen so gar nicht wollte und erst recht nicht gebrauchen konnte.

 

Was also tun?

Wahrscheinlich am besten das, was ich in solchen Momenten häufig tue, nämlich diese Unsicherheit in mir zuzulassen, ihr Raum geben, den Schmerz zulassen, mich meinen Gedanken und Gefühlen, diesen Kleinmachern in mir, zu stellen..

 

Davor hatte ich Angst, musste ich doch noch so viel vorbereiten, wollte ich doch auch in Freude ein Valentinsmenü vorbereiten und genießen.

Das erzeugte Druck in mir, mir die Zeit zu nehmen für meinen Schmerz, anstatt meine Zeit für weitere Vorbereitungen zu nutzen.

 

Trotzdem entschied ich mich in die Meditation zu gehen, um mir selbst etwas näher kommen zu können, mein Herz zu weiten und zu öffnen, um so die Gefühle, die da waren, spüren und annehmen zu können. Ich bat um Führung des Universums...

 

Danach ging es mir etwas besser und ich machte mich an die Vorbereitungen. Wie immer war pünktlich zur vereinbarten Uhrzeit alles fertig.

 

Was bleibt?

Der Valentinstag strengte mich an, konnte ich doch nicht wirklich spüren, was an meinem Tun authentisch war oder ob ich wie so oft funktionierte.

Trotzdem oder gerade deshalb ;-) wusste ich, dass der Abend schön werden würde.

So war es dann auch. Ich war zufrieden mit meinem Essen, dem ganzen Herzens-Ambiente :-) und konnte den Abend genießen.

 

Deutlich ist mir, die Schwierigkeit zu mir zu stehen und mich darüber mitzuteilen.

Meine Gedanken und Gefühle werde ich weiterhin beobachten und entlarven, in ihnen bleiben, sie annehmen, um sie schließlich irgendwann loslassen zu können.

Ich bleibe dran!

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