Die Kunst liegt für mich darin, Rituale zu finden, die mich stützen und stärken, die mich begleiten. Wenn das derFall ist, können sie sich zu einer Routine entwickeln.
Gerade jetzt, in meiner Neufindung als `Jubilada`, fällt es mir nicht immer leicht, gut für mich zu sorgen. Genau da helfen mir Rituale, von denen ich schon viele ausprobiert habe. Tatsächlich begleiten mich nicht alle dauerhaft und wechseln hin und wieder.
Wunsch und Wirklichkeit klaffen schon mal auseinander ;-) Es kann vorkommen, dass ich an einem Tag keines meiner Rituale durchführe. Wichtig ist dann für mich, dass ich mich nicht dafür verurteile und in den folgenden Tagen zu meiner Routine zurückkehre.
Rituale bieten Hilfestellungen, wenn ich mich selbst besser kennenlernen möchte, wenn ich mir selbst nahe sein möchte, wenn ich meine Herzensweisheit entdecken möchte, die Verbindung mit meinem Inneren, meine Authentizität.
Sie sind mir eine Stütze und geben mir Halt, vor allem dann, wenn es mir mal nicht gut geht. Rituale strukturieren meinen Alltag.
Sehr wichtig sind mir meine Morgenrituale, bzw. Morgenroutine, die ich ziemlich konsequent durchführe.
Morgens ist mein Mindset häufig nicht positiv, d.h. meine Gedanken bewegen sich im negativen Bereich und es fällt mir schwer in den Tag zu kommen.
Mit folgenden Ritualen gelingt es mir eher, positiv in den Tag zu starten:
1. Das allerwichtigste sind mir meine Morgenseiten. Nachdem ich mir mein warmes Zitronenwasser zubereitet habe, setze ich mich an meinen Schreibtisch und schreibe frei und recht zügig 2-3 Seiten. Ich schreibe alles auf, was in meinem Gehirn so rumspukt. Das überlege ich mir nicht vorher, sondern das entsteht im Moment. Für mich ist es eine Meditation mit Stift, weil ich mir so im Laufe der Zeit und Jahre immer näher kommen kann. Julia Cameron sagt dazu in ihrem Buch `Der Weg des Künstlers` , "dass die Seiten vor allem ein Tor zu einem starken und klaren Gefühl für das eigene Selbst sind", "eine Landkarte unseres Inneren" und "uns aus unserer Verzweiflung heraus und hin zur Veränderung führen".
Auf diesem Weg komme ich mir schon morgens sehr nah, und das ist tatsächlich ein schönes Gefühl.
Danach journale ich, d.h. ich reflektiere den vergangenen Tag (was natürlich auch gut abends passen würde) und schaue, wie ich mir den aktuellen Tag strukturiere. Das mache ich mit Hilfe des ganzheitlichen Terminkalenders ´Ein guter Plan`. Im letzten halben Jahr habe ich mit dem Journal `Rise Up & Shine` von Laura Malina Seiler gearbeitet. Dazu kann ich gerne mal extra etwas schreiben, wenn ihr möchtet.
2. Jetzt komme ich in die Bewegung und mache 20 bis 30 Minuten Yogaübungen (z.B. fayo-Yoga oder Yoga mit Mady Morissson - zu finden auf youtube) oder auch Dehnübungen, die mir meine Physiotherapeutin empfohlen hat. Zweimal in der Woche versuche ich anschließend ca. 4-5 km zu joggen. Lange Zeit nach meinem Klinikaufenthalt hatte ich an dieser Stelle auch QiGong integriert. Vielleicht kriege ich das wieder hin.
3. Spätestens in der Mittags- oder Nachmittagszeit, aber auf jeden Fall einmal am Tag, meditiere ich. geführt oder frei, je nachdem wonach mir gerade so ist. Mittlerweile habe ich eine Riesenbibliothek an Meditationen auf meinem PC, die ich nutzen kann. Ich probiere auch gerne Neues aus auf dem Markt der unendlichen Möglichkeiten. Häufig nutze ich einfach nur den Timer auf meiner Handy-App `Insight-Timer`. Hier findet man sowohl for free als auch bezahlt viele unterschiedliche Meditationen zu den verschiedensten Themenbereichen..
4. Abends wäre wichtig in die Dankbarkeit zu kommen, um den Tag positiv abzuschließen. Ich spreche hier ganz bewusst im Konjunktiv, weil ich das oft noch nicht hinbekomme, und morgens beim Journaling nachhole. Eine lange Zeit haben mein Mann und ich es geschafft, uns jeden Abend drei Dinge zu nennen, für die wir am Tag dankbar waren. Das tat gut, und machte bewusst, was mir wichtig ist. Das können auch Kleinigkeiten wie z.B. ein Lächeln sein. Es gibt einfach keinen einzigen Tag, an dem du nicht für etwas dankbar sein kannst.
Es gibt viele weitere Tools, die helfen können, deinen Tag ritualisierter zu gestalten, wie z.B. das Tagebuch schreiben, Visualisierungen, EFT-Übungen oder Spaziergänge in der Natur, um nur einige zu nennen.
Letztendlich kann jede nur für sich selbst ausprobieren und entscheiden, was zu ihr passt, was zeitlich machbar ist und schließlich etablieren, und das am besten ca. 40 Tage lang, damit sich die Routinen in deinem Gehirn und in deinem Tagesablauf verankern können.
Mit Morgenseiten, Yoga, Meditation und Dankbarkeit fühle ich mich ganz gut aufgestellt, um mir nach und nach immer näher zu kommen.
Natürlich interessiert es mich, welche Rituale dich begleiten?
Euch allen wünsche ich jetzt noch - denn für gute Wünsche ist es nie zu spät - ein erfülltes reiches Jahr 2020!
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