Tja, eigentlich wollte ich ja jetzt gerne über die ersten Wochen des Acht-Wochen-Programms nach Vera Kaltwasser schreiben.
Und ich habe mich bemüht, sogar ein extra Heft angelegt und die erste Woche klappte fast nach Vorschrift;-)
Vorgesehen waren:
- tägliche Atemübung - den Atem beobachten (5 - 10 Minuten)
- einmal Body-Scan
- achtsames Schreiben - 2mal pro Woche
- achtsames Erforschen einer Routinetätigkeit - täglich
- achtsames Erforschen einer Situation aus dem Schulalltag
Es ist nun nicht so, dass ich nichts Achtsames gemacht hätte, da ich sowieso meine achtsame Morgenroutine durchführe, die mir gut tut und die mich gestärkt in den Tag gleiten lässt, ebenso meine Abendroutine. Aber davon werde ich ein anderes Mal berichten.
In der zweiten Woche des Programms also fing "Frau Druck" verstärkt an, sich Raum einzuverleiben.
Wie willst du das alle schaffen? Jetzt muss ich die Übung noch machen, obwohl ich so viel für die Schule arbeiten muss. Bald ist die Woche um und du hast das Programm nicht komplett durchgeführt!!!
Genau das wollte ich verhindern und das Programm mit Freude durchführen. Also nahm ich mir vor, den Druck rauszunehmen. Schließlich muss ich nicht das ganze Programm in acht Wochen absolvieren. Ich kann. Ich darf.
Das Wichtigste ist, dass ich gütig zu mir selbst bin.
Soweit, so gut!!!
Letztendlich führte diese Erlaubnis dazu, dass ich neben meiner Morgen- und Abendroutine das Acht-Wochen-Programm gar nicht mehr weiterführte.
So kam es also schon vor den Herbstferien anders... .
In den Ferien, sprich am 17.10., kam es dann ganz anders.
Ich setzte einen schweren Einkaufskorb ab, und zack, bekam ich einen mehr als unsanften Schlag in den Rücken.
Erste Gedanken: Oh nein, nicht jetzt, nicht in den Ferien. Ich fliege doch Sonntag nach Lissabon. Gleich kommen die Kinder zum Essen, für so etwas habe ich keine Zeit... - so gar nicht achtsam...
Okay, es ist jetzt so. Ja, das war unachtsam und klar, manchmal muss frau Dinge tun, von denen sie denkt, dass sie sie tun muss, aber nicht über ihre Grenzen hinweg, sprich viel zu schwerer Einkaufskorb!
Aber nein, schimpfen möchte ich mit mir auch nicht. Ich möchte mit mir gnädig sein. Ich will den Schmerz annehmen und mich ausruhen.
Mein Rückenschlag zeigt mir umso mehr, sei liebevoller mit dir und höre mehr in dich hinein.
Und wenn ich dann genauer hinschaue:
Ja, vieles ist gerade im Umbruch sowohl schulisch als auch familiär, und das geht nicht spurlos an mir vorbei.
Drei Todesfälle in der Familie berührten mich sehr im ersten Drittel dieses Jahres. Nun sind es eher Veränderungen personeller Art in der Schule und Gedanken, die ich mir innerhalb der Familie mache, die mein Sein beeinflussen, bzw. von denen ich mich beeinflussen lasse.
Ich merke, dass ich mehr Achtsamkeit in meiner Bewegung, in meinem Geist, in meinem gesamten Sein benötige, um mich wieder mehr zu spüren, um zu meinem Inneren, zu dem, was mich ausmacht, verstärkt vorstoßen zu können.
Es passiert häufig leicht, dass ich mein achtsames Handeln mit einer Handbewegung wegwische und meinem ausgereiften Funktionsmodus Platz mache.
Das sind vor allem Frau Druck, Frau Kontrolle und Herr Perfektionismus, die vor die Tür bollern, und ihre Daseinsberechtigung einfordern.
Wenn ich die dann einfach so (unachtsam) rein lasse, dann zeigt mir mein wunderbarer herbstschöner (s, Instagram-Post "Herbstschönheiten") Körper dann doch: "Halt, bis hierher und nicht weiter!!!"
Und so blöd der Schmerz jetzt auch ist, werde ich durch ihn wieder mehr auf mich geworfen. Ich lerne dazu, höre auf meinen Körper (zwar etwas zwangsweise;-)), ruhe mich aus, mache mal nichts für die Schule, sondern Pause, gönne mir Filme, lese, gehe spazieren und schreibe.
Schreiben mit "Autsch", da gerade das Sitzen doch noch nicht so angenehm ist...
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Felike (Samstag, 20 Oktober 2018 01:46)
Liebe Cathrin,
Ich wünsche dir gute Besserung! Hoffentlich geht es deinem Rücken bald wieder so gut, dass du wieder Kraft und Ruhe für die anderen Dinge hast und auch die Ferien noch etwas genießen kannst.
Liebe Grüße,
Elke
Cathrin (Samstag, 27 Oktober 2018 16:09)
Danke, liebe Elke,
mein Rücken ist noch nicht ganz in Ordnung, aber ich konnte die Zeit im tollen Lissabon wirklich genießen �